END PLASTIC SOUP

Was ist Mikroplastik und woher kommt es?

Es fängt an mit einem nagelneuen Satz Pneus und endet mit sogenanntem Gummiabrieb in den Wiesen neben der Strasse. Eine achtlos in die Wiese geworfene PET-Flasche zersetzt sich langsam unter UV-Licht, Wind und Wetter. Auf die eine oder andere Art zerfällt ein Gebrauchsgegenstand aus Kunststoff über die Zeit in Fragmente. Diese Art von kleinen Plastikteilchen nennt man "sekundäres Mikroplastik". Es entsteht unbeabsichtigt und kann so klein werden, dass es mit dem Wind vertragen und mit dem Regen in die Böden und Gewässer gespült werden kann.

Dem gegenüber steht "primäres Mikroplastik", welches von Anfang an als kleinformatiges Plastik hergestellt wurde. Im Alltag finden wir es in Kosmetika (zB Peelings), Reinigungsmitteln oder Spielsachen (zB Glitzerdekor) und zahlreichen anderen Produkten. Aufgrund der Anwendung im häuslichen oder industriellen Umfeld kann es häufig in Kläranlagen aus dem Abwasser gefiltert werden. Wird Klärschlamm jedoch, wie mancherorts üblich, zum Düngen von Feldern verwendet, gelangt auch dieses Mikroplastik in die Umwelt.

Mikroplastik ist heute überall nachweisbar. Einer dieser Nachweise ist der jungen Schweizer Forscherin Anna Sidonia Marugg gelungen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Mikroplastik in Oberengadiner Gewässern zu finden, die Mengen zu beziffern und die Herkunft zu analysieren.

Anna Sidonia Marugg

Mit ihrem selbst konstruierten Messgerät untersuchte Anna Sidonia den Inn und die Engadiner Seen. Überall stellte sie Mikroplastik fest - auch auf über 2400m über dem Meer, im Lunghinsee, der Quelle des Inn. Ihre Maturaarbeit wurde von Schweizer Jugend forscht als hervorragend bewertet und mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Seit 2021 studiert Anna Sidonia an der ETH in Zürich und geht der Problematik der Plastikverschmutzung weiter nach. Noch ist ungeklärt, woher das gefundene Plastik tatsächlich kommt. 

Weitere Links zum Thema: